Eine deutliche Linie in Worten

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Kommentar von rficture

Eine Linie zieht sich durch die Stadt und eine schwarz-rot-goldene durch den Neumarkt. Auf der einen Seite beobachte ich die Menschen auf ihrer Demonstration, und auch heute bestätigt sich ein Eindruck, den ich auf vielen PEGIDA Versammlungen gewonnen habe: man ist unter sich, in Familie oder Ersatzfamilie *1und nur noch die radikalsten Reden aus den Lautsprechern sind als Stichwortgeber geeignet, um das Repertoire an Parolen abzurufen. In ihrem Schatten die Gegendemonstranten. Ein Schatten, der nicht nur laut und sichtbar ist. Es ist auch ein Schatten, der zu den scheinbar diffusen Ängsten der Pegida-Teilnehmer passt und ihnen hilft, auf der, ihrer Meinung, einzigst richtigen Seite zu stehen. Auf deren Seite ein Transparent verkündet: „PEGIDA – kämpfen und Stehen in Treue bis zum endgültigen Sieg!“ Und dem gegenüber ein Plakat mahnt: „Die freiheitliche Demokratie verlangt Toleranz und Respekt“. Auch in der Wahl der Worte zeigt sich eine Linie, die Victor Klemperer schon in „LTI – Lingua Tertii Imperii“ (Die Sprache des dritten Reiches) beschrieb.


*1: http://www.dnn.de/Dresden/Lokales/Kulturbuero-Sachsen-Pegida-funktioniert-wie-eine-Polit-Sekte

Victor Klemperer „LTI”  ISBN 978-3-150-20149-7

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